Hintergrund und Zielstellung
Der Soziale Dienst übernimmt in der medizinischen Rehabilitation eine zentrale Rolle, indem er Rehabilitand*innen bei der Sicherstellung ihrer finanziellen Stabilität unterstützt, ihre berufliche und soziale (Re-)Integration fördert und die Organisation nachsorgender Maßnahmen koordiniert (Knoop et al., 2022).
Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Sozialen Dienst der medizinischen Rehabilitation und den Fachkräften der beruflichen Rehabilitation ist essenziell, um einen reibungslosen Übergang der Rehabilitand*innen zurück ins Arbeitsleben zu gewährleisten (Knoop et al., 2024). Dabei koordiniert der Soziale Dienst Maßnahmen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation und soll so eine nahtlose Versorgung sicherstellen.
Angesichts der wichtigen Funktion des Sozialen Dienstes im Übergangsprozess zur beruflichen Rehabilitation ist es von Interesse, dessen Rolle und die dahinterstehende Arbeitsauffassung genauer zu untersuchen. Im soziologischen Kontext ist Erwerbsarbeit nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, sondern bietet Struktur, Sinn und soziale Einbindung, was sie zu einem wichtigen Resilienzfaktor macht (Ohlbrecht, 2022). Besonders in Zeiten persönlicher oder gesundheitlicher Krisen kann Arbeit Stabilität bieten. Jedoch bringt die moderne Arbeitswelt auch Risiken mit sich: Der steigende Leistungsdruck, die zunehmende Unsicherheit und die ständige Erreichbarkeit im flexiblen Arbeitsmarkt können zu physischen und psychischen Belastungen führen (Ohlbrecht, 2022).
Vor diesem Hintergrund erscheint es lohnend, die Rolle des Sozialen Dienstes im Übergang zur beruflichen Rehabilitation näher zu untersuchen und dabei das zugrunde liegende Verständnis von Erwerbsarbeit der Fachkräfte des Sozialen Dienstes zu analysieren.
Take-Home-Message
Der Soziale Dienst ist ein zentraler Akteur im Übergang von der medizinischen zur beruflichen Rehabilitation und beeinflusst maßgeblich die berufliche (Re-)Integration, jedoch fehlt den Fachkräften häufig das Bewusstsein für ihre Schlüsselrolle und die Bedeutung von Erwerbsarbeit als Resilienzfaktor.