Die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt in Deutschland sind gewachsen. Die langfristigen und tiefgreifenden Transformationsprozesse der Digitalisierung, des demografischen Wandels und daraus folgend des Fachkräftemangels verändern zunehmend den Wirtschaftsstandort Deutschland. Hinzu kommen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine sowie auch die zunehmend notwendiger werdenden Anpassungen an den fortschreitenden Klimawandel (BMAS, 2022). Das sind Anforderungen, welche sich ebenfalls auf die Sozialversicherung und den Rehabilitationssektor auswirken (DRV, 2023; Schultis
et al., 2024).
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am Arbeitsleben (
LTA) haben sich als wichtige Instrumente zur Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen ins Erwerbsleben etabliert. Vor allem durch Leistungen der beruflichen Bildung als ein Teil von
LTA erhalten die Versicherten das theoretische und praktische Rüstzeug für die Wiederkehr in den alten beziehungsweise Start in einen neuen Beruf, wenn sie ihren alten aufgrund ihrer eingeschränkten Erwerbsfähigkeit nicht mehr ausüben können (Gross
et al., 2024).
Um als Reha-Träger auf die gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren zu können, ist eine Analyse der Entwicklung der Rehabilitand*innenstruktur über einen langen Zeitraum unabdingbar. In einer früheren, ähnlich gelagerten Studie aus dem Jahr 2018 (Nivorozhkin
et al., 2018) wurden die Teilnehmenden-Strukturdaten der DRV und der Bundesagentur für Arbeit miteinander zwischen 2011 und 2015 verglichen. Es erfolgte jedoch keine Fokussierung auf berufliche Bildungsleistungen beziehungsweise langfristige Betrachtung zur Entwicklung der Strukturdaten der Teilnehmenden. In diesem Beitrag sollen die Teilnehmenden mit einer beruflichen Bildungsleistung als besondere und kostenintensive Form der
LTA betrachtet werden. Folgende Frage soll beantwortet werden: Wie verändert sich im Langzeitverlauf die Teilnehmendenstruktur hinsichtlich soziodemografischer, sozioökonomischer und rehabezogener Merkmale?
Der demografische Wandel muss beim Zuschnitt der Rehabilitationsleistungen der DRV berücksichtigt werden.