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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Nicht‐medizinische Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit Krebs

Autor/in:

de Boer, Angela G. E. M.; Tamminga, Sietske J.; Boschman, Julitta S. [u. a.]

Herausgeber/in:

Cochrane library; Cochrane Work Group

Quelle:

Cochrane Database of Systematic Reviews, 2024, 3(CD007569), Chichester, England: Wiley, ISSN: 1469-493X (Online)

Jahr:

2024

Der Text ist von:
de Boer, Angela G. E. M.; Tamminga, Sietske J.; Boschman, Julitta S. [u. a.]

Der Text steht in der Zeitschrift:
Cochrane Database of Systematic Reviews, 3(CD007569)

Den Text gibt es seit:
2024

Original-Abstract anzeigen (DOI: 10.1002/14651858.CD007569.pub4)

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Zusammenfassung in einfacher Sprache ("Plain Language Summary"):

Welche Maßnahmen sind am besten geeignet, um Menschen mit Krebs die Wiedereingliederung in das Berufsleben zu erleichtern?

Kernaussagen:

  • Interdisziplinäre Behandlungsansätze und körperliche Aktivitäten können Menschen mit Krebs wahrscheinlich dabei unterstützen, ihre Arbeitsfähigkeit wiederzuerlangen.
  • Psychoedukative Maßnahmen haben wahrscheinlich wenig bis keinen Einfluss auf die Wiedereingliederung ins Berufsleben. Wir wissen nicht genau, wie sich berufliche Maßnahmen auswirken.

Worum geht es in diesem Review?

Die Überlebensrate von Menschen nach einer Krebsdiagnose und behandlung nimmt von Jahr zu Jahr zu. Viele Menschen, die Krebs überlebt haben, führen ein erfülltes Leben, auch wenn sie von anhaltenden Problemen wie Müdigkeit, Schmerzen und Depressionen betroffen sein können. Diese langanhaltenden Effekte können die Teilhabe am Berufsleben erschweren. Krebs zählt demnach zu den Hauptgründen für Fehlzeiten am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit und den Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand. Menschen mit Krebs, ihre Familien und die Gesellschaft als Ganzes tragen alle einen Teil dieser Last. In diesem Cochrane Review haben wir untersucht, wie effektiv Unterstützungsmaßnahmen dabei helfen können, Menschen mit Krebs die Rückkehr in das Berufsleben zu erleichtern.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten herausfinden, ob nicht medizinische Maßnahmen besser geeignet sind als die Standardbehandlung, um die Rückkehr ins Berufsleben zu verbessern. Außerdem wollten wir herausfinden, ob diese Maßnahmen zu einer besseren Lebensqualität führen. Wir haben vier Arten von Interventionen berücksichtigt:
  • psychoedukative Maßnahmen (an Krebs erkrankte Personen erhielten Aufklärung über die körperlichen Auswirkungen ihrer Erkrankung, den Einfluss von Stress sowie mögliche Bewältigungsstrategie und nahmen sie an moderierten Gruppendiskussionen teil);
  • berufliche Maßnahmen (die sich auf arbeitsbezogene Fragestellungen konzentrieren);
  • körperliche Aktivitäten (Krebskranke nahmen an Bewegungsprogrammen wie zum Beispiel Spaziergängen teil); und
  • multidisziplinäre Maßnahmen (Berufsberatung, Schulungen, Beratung oder deren Kombinationen).

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, die Maßnahmen untersuchen, welche das Ziel verfolgen, Personen mit Krebserkrankungen die Wiedereingliederung in eine bezahlte Tätigkeit (sei es als Angestellte oder als Selbstständige) zu vereinfachen. Wir verglichen und fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz auf der Grundlage von Faktoren wie Studienmethoden und Studiengröße.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden 15 Studien mit 1477 Krebspatient*innen, die sich mit der Thematik der beruflichen Wiedereingliederung auseinandersetzten. Alle Studien wurden in einkommensstarken Ländern durchgeführt. Neun Studien untersuchten Menschen mit Brustkrebs und zwei Studien Männer mit Prostatakrebs.
  • Psychoedukative Maßnahmen führen wahrscheinlich nur zu geringen oder gar keinen Unterschieden hinsichtlich der Rückkehr ins Berufsleben oder der Lebensqualität.
  • . Körperliche und multidisziplinäre Maßnahmen führen wahrscheinlich dazu, dass mehr Menschen mit Krebs wieder arbeiten können (verglichen mit der üblichen Versorgung). Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität tragen wahrscheinlich dazu bei, dass zusätzlich zu den durchschnittlich 627 von 1000 Personen, die auch ohne solche Maßnahmen ins Berufsleben zurückkehren, weitere 50 bis 244 Personen wieder in das Berufsleben einsteigen. Eine multidisziplinäre Intervention hilft wahrscheinlich 69 bis 219 zusätzlichen Personen pro 1000 dabei, ins Berufsleben zurückzukehren. Sie führen möglicherweise zu einem geringen oder gar keinem Unterschied in der Lebensqualität.
  • Wir sind uns nicht sicher, welche Wirkungen berufliche Maßnahmen auf die Wiedereingliederung ins Berufsleben haben.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz ist moderat, dass körperliche und multidisziplinäre Interventionen die Zahl der Menschen mit Krebs, die wieder arbeiten, erhöhen. Die Begrenzung der Aussagekraft ergibt sich daraus, dass bei einigen Studien nicht klar angegeben wurde, wie sie durchgeführt wurden. Wir haben wenig Vertrauen in die Evidenz für psychoedukative Maßnahmen und kein Vertrauen in die Evidenz für berufliche Interventionen. Die wesentlichen Gründe für die Herabstufung der Vertrauenswürdigkeit waren die Anwendung fehleranfälliger Methoden in den Studien, die vermutlich zu ungenauen Ergebnissen führten, und dass wir nur eine einzige, sehr kleine Studie zu beruflichen Interventionen gefunden haben. Weitere Forschungen könnten die Ergebnisse dieses Reviews verändern.

Wie aktuell ist die Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von August 2021.

Wo bekommen Sie den Text?

The Cochrane database of systematic reviews
https://www.cochranelibrary.com/

The Cochrane database of systematic reviews
https://www.cochranelibrary.com/

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Non-medical interventions to enhance return to work for people with cancer

Background:

People with cancer are 1.4 times more likely to be unemployed than people without a cancer diagnosis. Therefore, it is important to investigate whether programmes to enhance the return-to-work (RTW) process for people who have been diagnosed with cancer are effective. This is an update of a Cochrane review first published in 2011 and updated in 2015.

Objectives:

To evaluate the effectiveness of non-medical interventions aimed at enhancing return to work (RTW) in people with cancer compared to alternative programmes including usual care or no intervention.

Search methods:

We searched CENTRAL (the Cochrane Library), MEDLINE, Embase, CINAHL, PsycINFO and three trial registers up to 18 August 2021. We also examined the reference lists of included studies and selected reviews, and contacted authors of relevant studies.

Selection criteria:

We included randomised controlled trials (RCTs) and cluster-RCTs on the effectiveness of psycho-educational, vocational, physical or multidisciplinary interventions enhancing RTW in people with cancer. The primary outcome was RTW measured as either RTW rate or sick leave duration measured at 12 months' follow-up. The secondary outcome was quality of life (QoL).

Data collection and analysis:

Two review authors independently assessed RCTs for inclusion, extracted data and rated certainty of the evidence using GRADE. We pooled study results judged to be clinically homogeneous in different comparisons reporting risk ratios (RRs) with 95% confidence intervals (CIs) for RTW and mean differences (MD) or standardised mean differences (SMD) with 95% CIs for QoL.

Referenznummer:

R/ZA0198/0005

Informationsstand: 27.08.2024