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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: Mediieren Gesundheit und Arbeitsfähigkeit die Auswirkungen widriger Arbeitsqualität auf die subjektive Erwerbsperspektive älterer Beschäftigter?

Eine Längsschnittuntersuchung mit Daten der lidA-Kohortenstudie

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Rohrbacher, Max; Hasselhorn, Hans Martin

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 2022, 72(05), Seite 219-227, Berlin, Heidelberg: Springer, ISSN: 0944-2502, eISSN: 2198-0713

Jahr:

2022

Der Text ist von:
Rohrbacher, Max; Hasselhorn, Hans Martin

Der Text steht in der Zeitschrift:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 72(05), Seite 219-227

Den Text gibt es seit:
2022

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Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Hintergrund und Fragestellung:

Eine Vielzahl von Forschungsergebnissen zeigt, dass sich widrige Arbeitsbedingungen negativ auf die Erwerbsdauer und die Erwerbsperspektive älterer Beschäftigter auswirken können. Häufig wird diskutiert und angenommen, dass dieser Zusammenhang durch schlechte Gesundheit mediiert wird, ohne dies explizit zu belegen. In dieser Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen eine widrige Arbeitsqualität auf die subjektive Erwerbsperspektive hat und inwiefern dieser Effekt durch Gesundheit und Arbeitsfähigkeit mediiert wird.

Methoden:

Daten von 3118 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der deutschen Babyboom-Kohorten 1959 und 1965, die an allen 3 Wellen (t0 = 2011, t1 = 2014, t2 = 2018) der prospektiven lidA-Kohortenstudie teilgenommen haben, wurden ausgewertet. Mögliche Mediationseffekte wurden im Längsschnitt mittels kausaler Mediationsanalyse mit Inverser-Odds-Gewichtung ("inverse odds weighting") getrennt für manuell und nicht-manuell Tätige untersucht.

Ergebnisse:

Sowohl für manuell Tätige (relatives Risiko, RR = 1,06 [95 % Konfidenzintervall, KI 1,01-1,13]) als auch für nicht-manuell Tätige (RR = 1,06 [95 % KI 0,99-1,15]) ging eine widrige Arbeitsqualität mit einem erhöhten relativen Risiko einher, anzugeben, nicht bis zur individuellen Rentenaltersgrenze arbeiten zu können. Bei manuell Tätigen wurden 44 % dieses Effekts durch geringe Arbeitsfähigkeit und 17 Prozent durch schlechte Gesundheit mediiert. Bei nicht-manuell Tätigen wurden 30 Prozent dieses Effekts durch geringe Arbeitsfähigkeit und 13 Prozent durch schlechte Gesundheit mediiert. Die simultane Analyse beider Mediatoren deutet auf eine mögliche Überlappung der Mediationseffekte hin.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse indizieren wichtige Stellhebel, mit denen die subjektive Erwerbsperspektive älterer Beschäftigter positiv beeinflusst werden kann, nämlich durch bessere Arbeitsqualität und frühzeitige präventive Maßnahmen, um schlechter Gesundheit und vor allem geringer Arbeitsfähigkeit entgegenzuwirken. Bei der politischen Debatte über die Erwerbsteilhabe älterer Beschäftigter sollten die Arbeitsqualität und Arbeitsfähigkeit stärker berücksichtigt werden.

Wo bekommen Sie den Text?

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
https://link.springer.com/journal/40664

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
https://link.springer.com/journal/40664

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Do health and work ability mediate the effect of adverse job quality on the subjective employment perspective of older workers?

A longitudinal analysis with data from the lidA cohort study
Background and objective:
There is broad evidence that adverse working conditions have a negative impact on employment participation and the workers’ employment perspective. It is often discussed and assumed that this association is mediated by poor health, referring to the so-called ill health pathway, although this has never explicitly been investigated. The present study examined the extent to which poor health and low work ability mediate the (potential) effect of adverse job quality on the subjective employment perspective.
Methods:
In the study 3118 older employees who participated in all 3 waves (t0 = 2011, t1 = 2014, t2 = 2018) of the representative lidA cohort study were selected. To estimate mediation effects, a causal mediation analysis with inverse odds weighting was used. The analysis was conducted separately for manual and nonmanual workers.
Results:
For both manual workers (relative risk, RR = 1.06, 95 % confidence interval, CI 1.01-1.13) and nonmanual workers (RR = 1.06, 95 % CI 0.99-1.15) an adverse job quality was associated with an increased RR of reporting not being able to work until the individual retirement age. For manual workers the proportion of the total effect of the job quality mediated by low work ability was 44 percent and the proportion mediated by poor health was 17 percent. For nonmanual workers the proportion mediated by low work ability was 30 percent and the proportion mediated by poor health was 13%. A simultaneous analysis of both mediators revealed a possible overlap of the mediation effects.
Conclusion:
Enhancing the job quality and taking measures to forestall poor health and, more importantly, low work ability may constitute promising approaches to improve the subjective employment perspectives of older workers. In the political debate surrounding employment participation of older workers, the quality of work as well as work ability should find more resonance.

Referenznummer:

R/ZS0064/0222

Informationsstand: 06.12.2022