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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: Die betriebsärztliche Betreuung von Erwerbstätigen

Ergebnisse der repräsentativen lidA-Studie

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Hasselhorn, Hans Martin; Michaelis, Martina; Kujath, Peter

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

ASU, 2020, 55(03), Seite 186-191, Stuttgart: Gentner, ISSN: 0944-6052, eISSN: 2363-4669

Jahr:

2020

Der Text ist von:
Hasselhorn, Hans Martin; Michaelis, Martina; Kujath, Peter

Der Text steht in der Zeitschrift:
ASU, 55(03), Seite 186-191

Den Text gibt es seit:
2020

Online-Publikation anzeigen (DOI: 10.17147/asu-2003-8922)

Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Zielstellungen:

Gegenwärtig wird in Fachkreisen diskutiert, ob für die betriebsärztliche Betreuung Beschäftigter in Deutschland ausreichend aktive Betriebsärztinnen und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. Mit den vorgestellten empirischen Ergebnissen zur Häufigkeit betriebsärztlicher Kontakte soll ein Erkenntnisbeitrag aus der Sicht von Beschäftigten in einer repräsentativen Stichprobe sozialversicherter älterer Erwerbstätiger geleistet werden.

Methoden:

Die Daten stammen aus der laufenden Längsschnittstudie lidA, in der Zusammenhänge von Arbeit, Alter, Gesundheit und Erwerbsteilhabe bei Erwerbstätigen der Geburtsjahrgänge 1959 und 1965 untersucht werden. In die Analysen gingen die Daten von 3039 Befragten ein, die zum Zeitpunkt der Erhebung 2018 in einem Arbeitsverhältnis in Voll- oder Teilzeit beschäftigt waren. Die Datenauswertung erfolgte deskriptiv und berufsgruppenbezogen bei mindestens 25 Fällen pro Berufsgruppe.

Ergebnisse:

Von allen Befragten berichteten 62,1 Prozent (n=1888) von einem Betriebsarzt im Betrieb. 52,1 Prozent aller Beschäftigten hatten mit ihm bereits persönlichen Kontakt gehabt, die Hälfte von ihnen in den zurückliegenden 12 Monaten. Ein Zusammenhang mit dem Ausmaß körperlicher Belastung bei der Arbeit war statistisch nicht feststellbar. Angehörige technischer und medizinischer Professionen, auch Wissenschaftler, gaben hohe Kontaktraten an, Angehörige mancher manueller oder Dienstleistungsberufe (zum Beispiel Bau- oder Reinigungsberufe) und Verwaltungsberufe sowie Verkäufer niedrige.

Diskussion:

Die Ergebnisse weisen nicht direkt auf einen betriebsärztlichen Mangel in Deutschland hin. Allerdings legen sie eine unausgewogene Verteilung betriebsärztlicher Ressourcen nahe: Manche Berufsgruppen berichten in geringem Maße betriebsärztliche Kontakte, obwohl mehr zu erwarten wären, bei anderen ist dies genau umgekehrt.

Schlussfolgerungen:

Wünschenswert wäre die vertiefte wissenschaftliche Analyse der gegenwärtigen Ausgestaltung und Qualität der betriebsärztlichen Versorgung in der Praxis in Deutschland.

Wo bekommen Sie den Text?

Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin: ASU
Zeitschrift für medizinische Prävention
https://www.asu-arbeitsmedizin.com/

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin: ASU
Zeitschrift für medizinische Prävention
https://www.asu-arbeitsmedizin.com/

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Occupational health provision among workers in Germany

Results of the representative lidA study
Introduction:
There is an ongoing debate in Germany as to whether there is a sufficient number of active occupational health physicians (OHPs) to meet the need for occupational health surveillance. In this contribution, the frequency of OHP contact with employees is investigated based on data of a representative sample of older workers in Germany.
Methods:
The data come from the third wave (2018) of the German lidA study (www.lida-studie.de), a longitudinal study investigating work, age, health and employment among workers born in 1959 or 1965. Data analysis was restricted to those in full-time or part-time employment at the time of the interview (n=3039). The analysis of data is descriptive and specification by occupation required at least 25 cases per occupational group.
Results:
62.1 percent of all respondents (n=1888) reported that their enterprise had an OHP. 52.1 percent of all employees had already had personal contact with him, half of them in the past 12 months. It was not possible to identify a statistically significant correlation with the extent of physical strain at work. Members of the engineering and medical professions and academics reported high OHP contact rates, while low rates were reported by some manual and service professions (e.g. construction and cleaning jobs), administrative professions and retail workers.
Discussion:
The findings do not point directly to a shortage of OHPs in Germany. However, they do suggest an imbalance in the distribution of OHP resources: some occupations report OHP contacts on a smaller scale than would be expected, whilst the opposite applies to others.
Conclusions:
There is a need for an in-depth scientific analysis of the current organisation, practice and quality of occupational health surveillance in Germany.

Referenznummer:

R/ZS0026/0457

Informationsstand: 18.08.2020