Die Ergebnisse des aktuellen Inklusionsbarometers Arbeit sind wenig erfreulich. Die Situation für Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2023 erneut verschlechtert. Dabei gibt es genügend gute Beispiele für gelungene Inklusion und viel Unterstützung für diejenigen, die sie umsetzen wollen. Wir stellen sie Ihnen vor.
Zum zwölften Mal hat die Aktion Mensch zusammen mit dem Handelsblatt Research Institute untersucht, ob Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt vorankommt oder nicht. Die Ergebnisse stehen im neuen Inklusionsbarometer Arbeit und beziehen sich auf das Jahr 2023. Im Vergleich zum Jahr 2022, in dem nach dem Ende der Corona-Pandemie eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen war, hat sich die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung 2023 wieder verschlechtert. Sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung sind im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders problematisch: Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach. Inklusion auf dem Arbeitsmarkt macht also auch 15 Jahre nach Inkrafttreten der
UN-Behindertenrechtskonvention, in der das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe auch auf dem Arbeitsmarkt verankert ist, keine Fortschritte.
Grund für diese Entwicklung dürfte die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage in 2023 sein, die sich auch negativ auf die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung ausgewirkt hat. Deren Arbeitslosenquote lag 2023 bei elf Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Arbeitslosenquote betrug in Deutschland im selben Jahr 5,7 Prozent. Auch die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung hat sich 2023 leicht erhöht - auf einen Jahresdurchschnitt von 165.725. Verglichen mit 2022 betrug die Steigerung zwar nur etwas mehr als ein Prozent, der Negativtrend setzt sich jedoch in 2024 fort: Im Oktober dieses Jahres liegt die Zahl der Arbeitslosen mit Behinderung bei 177.280, ganze sieben Prozent über dem Vorjahreswert.
[Aus: Information der Herausgebenden]