Ziel ist es, behinderten oder von Behinderungen bedrohten Menschen über Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben die berufliche und damit die gesellschaftliche Teilhabe zu sichern. Die Landschaft von Anbieterinnen und Anbietern qualifizierender reha-spezifischer Maßnahmen gestaltet sich breit und heterogen.
In der Forschung fehlt es bisher an einer systematischen Betrachtung der Leistungserbringerinnen und -erbringer im Kontext der beruflichen Rehabilitation. Diese Forschungslücke schließt das Projekt „Perspektiven der Leistungserbringer", gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und durchgeführt vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (
IAB). Die Studie nimmt die Leistungserbringer reha-spezifischer Maßnahmen in den Fokus. Dabei werden alle Leistungserbringer betrachtet, die Maßnahmen in Kostenträgerschaft der Bundesagentur für Arbeit (
BA) erbringen (Stand 2016).
Das dreistufige Forschungsdesign integriert sowohl qualitative als auch quantitative Methoden: Es gab eine Vorstudie, anschließend daran wurde ein Onlinefragebogen durchgeführt und aktuell werden weitere qualitative Interviews mit Experten und Expertinnen ausgewählter Leistungserbringerinnen und -erbringern durchgeführt. Auf Grundlage der Daten aus der Vorstudie und der Onlinebefragung lassen sich nun bereits erste zentrale Ergebnisse ableiten.
Ergebnis der Vorstudie ist unter anderem eine erste Kategorisierung unterschiedlicher Anforderungskomplexe, die sich für die Leistungserbringer bei der Gestaltung der Maßnahmen identifizieren lassen. Ein weiteres Ergebnis bekräftigt die Heterogenität des Feldes, so lassen sich zentrale Differenzierungslinien aus der Vorstudie ableiten die beispielsweise hinsichtlich der Größe der Einrichtung, der Spezialisierung auf Behinderungsarten oder des Anerkennungsstatus nach § 35
SGB IX verlaufen. Im Rahmen der Onlinebefragung wurden 841 Leistungserbringer angeschrieben. Dabei kam heraus, dass die Wahrnehmung spezifischer Anforderungen in Zusammenhang mit den Merkmalen der Leistungserbringerinnen und -erbringer steht.
Die bisherigen Ergebnisse ermöglichen somit eine differenzierte Betrachtung der Struktur der Leistungserbringerinnen und -erbringer. Durch die aktuell durchgeführten Befragungen der Experten und Expertinnen in der dritten Studienphase können diese Ergebnisse spezifiziert werden.