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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag
Titel der Veröffentlichung: Medizinische Begutachtung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Konflikte - historische und aktuelle Aspekte

Autor/in:

Thomann, Klaus-Dieter

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Der Medizinische Sachverständige (MedSach), 2025, 121(03), Seite 110-120, Stuttgart: Gentner, ISSN: 0025-8490

Jahr:

2025

Der Text ist von:
Thomann, Klaus-Dieter

Der Text steht in der Zeitschrift:
Der Medizinische Sachverständige (MedSach), 121(03), Seite 110-120

Den Text gibt es seit:
2025

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Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Medizinische Begutachtung ist in vielen Fällen Voraussetzung für die Gewährung von Sozialleistungen oder Entschädigungen. Die Versicherungsleistungen werden von der Gemeinschaft aufgebracht, um Einzelnen zugute zu kommen. Damit bewegen sich medizinische Sachverständige in einem Konflikt zwischen individuellen und gesellschaftlichen Zielvorstellungen und Erwartungshaltungen. Der Schutz- oder Versicherungszweck soll erfüllt werden, ohne unerwünschte Nebenwirkungen oder Mitnahmeeffekte hervorzurufen.

Der Artikel leuchtet die historischen Extreme zwischen Misstrauen und Naivität in der Begutachtung aus. Ärztliche Sachverständige sollten sich dem Spannungsfeld ihrer Tätigkeit bewusst sein und eine vorbehaltlose, objektive und transparente Begutachtung anstreben. Neutralität ist nicht mit emotionaler Kälte gleichzusetzen. Interesse am Schicksal des Betroffenen und Empathie im Umgang mit den zu begutachtenden Personen verbessert die Akzeptanz des Gutachtens.

Fühlt sich der Betroffene in der Begutachtung verstanden und ernstgenommen, dann wird das Ergebnis eher angenommen – auch wenn es vielleicht nicht den Erwartungen entspricht. Ein akzeptiertes Gutachten erleichtert dem Auftraggeber, sei es ein Gericht, eine Versicherung oder eine Verwaltung, den der Begutachtung zugrunde liegenden Konflikt zu lösen.

Wo bekommen Sie den Text?

Der Medizinische Sachverständige (MedSach)
https://www.medsach.de

Der Medizinische Sachverständige (MedSach)
https://www.medsach.de

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Expert medical assessment in the tension of social conflict - historical and current aspects

In many cases expert medical assessment is a prerequisite for the granting of welfare benefits or compensation. The ­insurance benefits are provided by the community in order to Benefit the individual. Thus medical experts are caught in the conflict between individual and social objectives and expectations. The purpose of the protection or insurance is to be achieved without triggering undesirable consequences or deadweight effects.

The article sheds light on the historical extremes between mistrust and naivety in the assessment. Medical experts should be aware of the tensions in their work and strive for an objective, unprejudiced and transparent assessment. Neutrality must not be equated to emotional coldness. Interest in the fate of the person affected and empathy when dealing with the test subjects improves acceptance of the expert opinion. If the test subject feels understood and taken seriously in the assessment, they are more likely to accept the outcome - even if it may not meet their expectations. The acceptance of an expert Report makes it easier for the client, whether a court, an insurer or an administrative authority, to resolve the conflict underlying the assessment.

Referenznummer:

R/ZS0151/0301

Informationsstand: 03.07.2025