Die Gesundheit von präklinischem Rettungsdienstpersonal ist essenziell für die Bereitstellung qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung. Allerdings gibt es bisher nur begrenzt Daten zur Gesundheitsüberwachung deutscher Rettungskräfte. Ziel der Arbeit war es daher, die 12-Monats-Prävalenz ausgewählter Erkrankungen und Symptome bei deutschen Rettungskräften zu untersuchen.
Es wurde eine bundesweite Befragungsstudie durchgeführt. Für die Sammlung von Informationen zum Gesundheitszustand wurden Fragen aus der GEDA2019/2020-Studie verwendet. In Folge wurden 12-Monats-Prävalenzen mit den dazugehörigen 95 Prozent-Konfidenzintervallen (95 Prozent-
KI) berechnet.
Final wurden 1171 aktive deutsche Rettungskräfte (67,9 Prozent männlich/31,9 Prozent weiblich) mit einem Altersmedian von 32,0 Jahren in der Analyse berücksichtigt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Übergewicht und Adipositas häufige Gesundheitsprobleme bei Rettungskräften sind, wobei die Männer (68,4 Prozent [95 Prozent-KI: 64,8 Prozent; 71,4 Prozent]) deutlich häufiger betroffen sind als die Frauen (45,0 Prozent [95 Prozent-KI: 39,9 Prozent; 50,2 Prozent]). Die höchste 12-Monats-Prävalenz wurde für Schmerzen im unteren Rückenbereich (51,8 Prozent [95 Prozent-KI: 48,9 Prozent; 54,7 Prozent]) berechnet, gefolgt von Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule (41,9 Prozent [95 Prozent-KI: 39,1 Prozent; 44,8 Prozent]), Allergien (34,1 Prozent [95 Prozent-KI: 31,4 Prozent; 36,9 Prozent]), Hypertonie (19,1 Prozent [95 Prozent-KI: 16,9 Prozent; 21,5 Prozent]) und Depression (16,2 Prozent [95 Prozent-KI: 14,2 Prozent; 18,5 Prozent]). Im Vergleich zur deutschen Gesamtbevölkerung war die 12-Monats-Prävalenz von Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (
COPD), Hypertonie, Hyperlipidämie, Arthritis und Depression sowie Adipositas für bestimmte Geschlechts- und Altersgruppen der Rettungskräfte erhöht.
Die Daten dieser Studie zeigen einen schlechten Gesundheitszustand von deutschen, präklinischen Rettungskräften und die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen.