Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag
Titel der Veröffentlichung: Zwanzig Jahre SGB IX: Sind Schwerbehindertenvertretung und Betriebsrat Motor der Inklusion?

Das SGB IX gilt auch nach 20 Jahren noch als Meilenstein für die sozialen Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Denn: Es steht für den wichtigsten Paradigmenwechsel in der bisherigen Geschichte der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Wo früher Bevormundung, schambesetzte Verwahrung und fragwürdige Fürsorge das Leben von Menschen mit Behinderungen bestimmt haben, gilt seit Anfang der 2000er-Jahre das Prinzip selbstbestimmter Teilhabe und ein umfassender Schutz vor behinderungsbedingter Diskriminierung.

Die betrieblichen Vertretungen behinderter Menschen mit ihrer 100-jährigen Tradition partizipieren jedoch bis heute kaum von diesem Paradigmenwechsel. Gerade deshalb fragt dieser Beitrag nach den Fortschritten, nach den wichtigsten Meilensteinen der Entwicklung von Schwerbehindertenvertretung und Betriebsrat in ihren Rollen als inklusionspolitische Akteur:innen.

Der Autor richtet den Blick richtet zum einen auf die wesentlichen Impulse des SGB IX für den überaus zähen Ausbau ihrer Handlungsmöglichkeiten. Zum anderen thematisiert er die Bedeutung von Wirkungsanalysen seitens der Teilhabe- und Mitbestimmungsforschung. Lernender Gesetzgebung sollte es darum gehen, die Wirkungsweise und die Gestaltungseffekte von Rechtsnormen zu verstehen. Der Forschungsgewinn für die betrieblichen Inklusionsakteur:innen wären verallgemeinerungsfähige evidenzbasierte Aussagen über den Einfluss von Interessenvertretungshandeln auf die Beseitigung von Teilhabestörungen.