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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: Schlafqualität und Schlafverhalten von Studierenden während der COVID-19-Pandemie

Implikationen für die Prävention

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Nestler, Sophie; Böckelmann, Irina

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 2024, 74(04), Seite 157-165, Berlin, Heidelberg: Springer, ISSN: 0944-2502, eISSN: 2198-0713

Jahr:

2024

Der Text ist von:
Nestler, Sophie; Böckelmann, Irina

Der Text steht in der Zeitschrift:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 74(04), Seite 157-165

Den Text gibt es seit:
2024

Online-Publikation anzeigen (DOI: 10.1007/s40664-024-00528-1)

Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Einleitung

Der Schlaf als Regenerationsprozess ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der psychischen und physischen Gesundheit, sondern trägt erheblich zur allgemeinen Leistungsfähigkeit bei. Leidet die Schlafqualität, kann dies mit einem schlechteren psychischen Wohlbefinden und zusätzlichen Stressfaktoren in Verbindung gebracht werden. Die pandemiebedingte Online-Lehre im Studium führte zu einer erhöhten Bildschirmnutzung besonders in den Abend- und Nachtstunden, welche psychische Beanspruchungen verschärfen können. Ziel der Studie war es, die Schlafqualität der Studierenden während des Semesters mit ausschließlich Online-Lehrveranstaltungen zu analysieren. Zusätzlich galt es, potenziell schlafbeeinträchtigende Faktoren zu identifizieren und mögliche Zusammenhänge zu psychischen Beanspruchungen festzustellen. Auch die Inanspruchnahme von schlafpräventiven Maßnahmen soll für zukünftige Interventionen erhoben werden.

Methoden

Im Sommersemester 2021 nahmen 319 Studierende freiwillig und anonym an der Online-Befragung teil. Davon gingen 216 vollständige Datensätze in die Auswertung ein. Es wurden Fragebogen zur Soziodemografie, Bildschirmfragebogen, aktuelle Stimmungsskala (ASTS), Pre-Sleep-Arousal-Scale (PSAS) und Pittsburgh-Sleep-Quality-Index (PSQI) verwendet.

Ergebnisse

Bei 69 Prozent der Studierenden ist die Schlafqualität beeinträchtigt. Eine abendliche Bildschirmnutzung führte signifikant häufiger zu einer emotionalen und kognitiven Aktivierung, wobei schlecht Schlafende signifikant häufiger zu negativen Gedanken und Emotionen neigten. Signifikante Gruppenunterschiede ergaben sich ebenso bei der Anwendung von Entspannungsmethoden, wobei diese von schlecht schlafenden Studierenden häufiger angewandt wurden.

Diskussion

Lange Bildschirmnutzungszeiten besonders in den Abendstunden können zu emotionalen und kognitiven Aktivierungen und somit zu einer verminderten Schlafqualität führen. Neben der Bildschirmnutzung konnten jedoch weitere schlafbeeinträchtigende Faktoren festgestellt werden, die es zukünftig in den Gesundheitsförderungsprogrammen der Hochschulen zu berücksichtigen gilt. Die Studierenden, die ihren Schlaf subjektiv als beeinträchtigt eingeschätzt haben, haben auch vermehrt angegeben, Entspannungstechniken zu nutzen. Schlafpräventionsprogramme und die Förderung der psychischen Gesundheit von Studierenden spielen eine immer wichtigere Rolle an Hochschulen und Universitäten in Deutschland.

Wo bekommen Sie den Text?

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
https://link.springer.com/journal/40664

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
https://link.springer.com/journal/40664

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Sleep quality and sleep behavior of students during the COVID-19 pandemic

Implications for prevention
Introduction
Sleep as a regenerative process is not only an essential component of mental and physical health, but also significantly contributes to overall performance. If the quality of sleep suffers this can be associated with poorer mental well-being and additional stress factors. Pandemic-related online learning led to increased screen use, especially in the evening and nighttime hours, which can exacerbate psychological distress. The aim of the study was to analyze the sleep quality of students during the semester with exclusively online teaching sessions. In addition, the aim was to identify potentially sleep-disturbing factors and to establish possible connections to psychological stress. The use of sleep-preventive measures is also surveyed for future interventions.
Methods
In the summer semester of 2021, 319 students voluntarily and anonymously participated in the online survey. Of these, 216 complete records were included in the evaluation. Sociodemographic questionnaires, screen questionnaires, the current mood scale (ASTS), the pre-sleep arousal scale (PSAS) and the Pittsburgh sleep quality index (PSQI) were used.
Results
Sleep quality is impaired in 69 procent of the students. Evening screen use led significantly more often to emotional and cognitive activation, with poor sleepers being significantly more prone to negative thoughts and emotions. Significant group differences were also found in the use of relaxation methods, with poorly sleeping students using these more often.
Discussion
Long periods of screen use, especially in the evening, can lead to emotional and cognitive activation and thus to reduced sleep quality; however, in addition to screen use other sleep-impairing factors were identified that need to be taken into account in future health promotion programs at universities. The students who subjectively assessed their sleep as impaired also stated more frequently that they used relaxation techniques. Sleep prevention programs and the promotion of the mental health of students play an increasingly more important role at colleges and universities in Germany.

Referenznummer:

R/ZS0064/0244

Informationsstand: 05.11.2024