Beschreibung:
Das steht in dem Text:
Muskuloskeletale Erkrankungen sind vor allem auf äußere Einflüsse, das heißt vorwiegend auf mechanische Belastungen zurückzuführen. Speziell in der Bauwirtschaft lassen sich Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit den Belastungen und Bedingungen der Tätigkeit begründen. Die sich langsam, aber progressiv entwickelnden Krankheitsverläufe bewirken Einschränkungen der Funktions- sowie der Leistungsfähigkeit, gefährden die Arbeitsfähigkeit und somit die Existenz der Betroffenen stark.
Das Frühberentungsrisiko von Bauhandwerkern ist um 40 Prozent höher als das von allen westdeutschen rentenversicherten Männern. Dies äußert sich neben einem herabgesetzten Gesundheitszustand und einer unzureichenden körperlichen Funktionsfähigkeit auch in einem hohen Maß von Präsentismus, das heißt trotz vorliegender Krankheit arbeiten zu gehen.
Präsentismus kann als wesentlicher Indikator für die Belastungssituation am Arbeitsplatz dienen. Genau an der Schnittstelle von Erkrankung und beruflicher sowie sozialer Teilhabe setzt die MBOR-Behandlung für die spezielle Berufsgruppe der Bauhandwerker an: das RehaBau- Programm, entwickelt von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, stellt ein etabliertes Reha-Modell dar.
Die Maßnahmen orientieren sich an den besonderen beruflichen Problemlagen und sind maßgeschneidert auf die spezifischen Arbeitsplatzanforderungen sowie Arbeitsplatzbedingungen ausgerichtet. Die generelle Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des Rehabilitationsprogrammes konnte belegt werden, jedoch ohne den Vergleich mit einer Kontrollgruppe beziehungsweise ohne Randomisierungsverfahren.
Dieser Beitrag stellt die NABEOR-Studie vor, eine randomisiert kontrollierte Interventionsstudie (NABEOR-Studie gleich Evaluation der Nachhaltigkeit einer medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation am Beispiel des RehaBau-Programmes für Bauhandwerker), durchgeführt in einem prospektiven Längsschnittdesign mit vier Messzeitpunkten (Prä-, Post- und Follow-up-Befragung nach jeweils sechs und zwölf Monaten). Befragt werden Rehabilitanden mit einer besonderen beruflichen Problemlage aus dem Baugewerbe sowie aus angrenzenden und tätigkeits- beziehungsweise belastungsähnlichen Arbeiterberufen.