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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag
Titel der Veröffentlichung: Die nächste Spielzeit

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Häußler, Silke

Herausgeber/in:

Aktion Mensch e.V.

Quelle:

MENSCHEN. das magazin, 2007, (01), Seite 116-117, Kassel: Publikom Z, ISSN: 1611-9576

Jahr:

2007

Der Text ist von:
Häußler, Silke

Der Text steht in der Zeitschrift:
MENSCHEN. das magazin, (01), Seite 116-117

Den Text gibt es seit:
2007

Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Jan D. hat sein Schauspielstudium erfolgreich abgeschlossen und ist somit der erste professionell ausgebildete Schauspieler mit Behinderung, er ist Rollstuhlfahrer, in Europa. Noch bevor er bei der Zentralen Bühnen-, Fernseh- und Filmvermittlung (ZBF) vorgesprochen hatte, wurde er in deren Kartei aufgenommen, da er bei einer Aufführung vorab bereits sehr überzeugte.

Dem Leiter der Akademie für Darstellende Kunst (adk) Reimann zufolge sei die ZBF-Anerkennung, die ein entscheidender Schritt für die berufliche Zukunft eines Schauspielers ist, längst überfällig. Gemeinsam mit Peter Radtke, selbst Schauspieler und Leiter der Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien (abm), gründete Reimann den integrativen Studiengang, der von der Europäischen Union gefördert wird. Der Studiengang hat sich mittlerweile gut etabliert und nimmt jedes Jahr bis zu drei Menschen mit Behinderungen auf.

Generell werden alle Absolventen von Schauspielhochschulen in die ZBD-Kartei aufgenommen, nicht aber von privaten Schulen wie der adk. Die ZBF-Vermittlerin Sabine Haug entdeckte Jan D. bei einer Aufführung in Ulm und war sofort überzeugt von seiner Leistung. Sie wisse jedoch nicht, ob sie viel für ihn tun könne. Jan D. selbst würde gerne ans Theater, obwohl ihm geraten wird, sich beim Fernsehen zu bewerben. Die finanzielle Situation der Theater sei schwierig und so bekämen gerade Anfänger nur noch Stückverträge.

Reimann weist außerdem darauf hin, dass es zudem vom Regisseur Mut verlange, eine Rolle mit einem behinderten Schauspieler zu besetzen. Für Jan Dziobek bleibt also ungewiss, ob er mit diesem Beruf jemals genug Geld verdienen wird. Den integrativen Studiengang begannen vor drei Jahren 25 Studierende, darunter Jan D. und zwei Studentinnen mit Behinderung. Von ihnen werden nur acht Studierende die Ausbildung beenden.

Gerade das erste Jahr sei von zahlreichen Diskussionen geprägt gewesen, doch im nächsten Jahr wurde dann nicht mehr diskutiert, ob es möglich sei behinderte Menschen zu integrieren, sondern wie man die Zusammenarbeit bestmöglich gestalten könnte. Nach allen Reibereien arbeitet Jan D. heute gut mit seinen Kollegen zusammen. Er blickt zuversichtlich in die Zukunft und bewirbt sich nun um Engagements. Verlasse ihn doch mal der Mut, sage er sich einfach, dass es ein Geschenk sei, seinen Traum zum Beruf zu machen.

Wo bekommen Sie den Text?

Später: Fachmagazin „Menschen - Inklusiv leben"
https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/inklu...

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Später: Fachmagazin „Menschen - Inklusiv leben"
https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/inklu...

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Referenznummer:

R/ZS0145/6058

Informationsstand: 06.03.2007