Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: Vermittlungsquoten der Werkstätten: Berechnungen sind nur bedingt aussagekräftig

Eine magere Bilanz: So beurteilen KritikerInnen des „Systems der Werkstätten“ die geringe Quote der Vermittlungen in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse. „Übergangsquoten von unter 1 Prozent der Werkstattbeschäftigten“ nannte etwa Werner Schlummer 2023 in einem Beitrag über die Zukunft der Werkstätten. Die Aussagefähigkeit solcher Berechnungen und Schätzungen ist jedoch problematisch.

Der Artikel hinterfragt aktuelle Berechnungen der Vermittlungsquoten von Werkstätten. Die Ergebnisse differieren ca. um den Faktor 200, abhängig von der eingenommenen Perspektive. Um Erfolgschancen aus Perspektive der Klientel mit einer solchen Quote zu bemessen, müssten Verläufe analysiert werden. Für eine Schätzung der Verlaufsdaten könnten die jährlichen Vermittlungszahlen (als Zähler der Quote) erfasst werden.

Das sind die Übergänge aus der Werkstatt in Arbeit oder Ausbildung. Die Bezugsgröße (der Nenner der Quote) kann dann nicht die Werkstatt-Belegung sein, die sich über Jahrzehnte eingependelt hat. Ihr Abschmelzen ist das Thema der Kostenträger. Um klientenbezogene Verlaufsergebnisse schätzen zu können, müsste die Zahl der jährlich neu aufgenommen Klient*innen als Bezugsgröße (Nenner) eingesetzt werden.