"Inclusion Life Art Network“ (ILAN) ist eine noch sehr junge Plattform, die Möglichkeiten zur Vernetzung von Künstlerinnen und Künstlern mit und ohne Behinderung mit Kompanien, Organisationen und Institutionen der Kunst-Welt schaffen will. Im Sinne eines inklusiven Kunstverständnisses sollen sich die kreativen Potenziale der geförderten Künstlerinnen und Künstler in einem auf Gleichstellung und Gleichberechtigung basierenden Schaffen, das heißt auf Augenhöhe aller Beteiligten, entfalten können.
Denkt man an Theater, Tanz oder bildende Künste, so wird Menschen mit Behinderungen höchstens die Rolle der passiven Konsumenten und Konsumentinnen zugedacht, nicht aber die der aktiven, selbst gestaltenden Akteurinnen und Akteure. Zwar werden Theater, Opernhäuser und andere öffentliche Räume der Kunst immer mehr barrierefrei für ein behindertes Publikum gemacht. Die Barrieren für die Bühne, der Raum der künstlerischen Selbstdarstellung bleiben jedoch weithin bestehen.
ILAN hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Präsenz von Menschen mit Behinderungen in der Welt der Kunst zu stärken und Möglichkeiten zu schaffen, dass auch Menschen mit Behinderungen der Weg zum eigenen, selbstbewussten künstlerischen Schaffen geöffnet wird. Die Ratifizierung der
UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im März 2009 durch die Bundesrepublik stellt diese Forderungen auf ganz neue rechtliche Grundlagen.
Eine der wichtigsten Forderungen der Konvention ist der Abbau gesellschaftlicher Strukturen von Ausgrenzung und Diskriminierung. Das Bewusstsein für die eigene Würde hängt jedoch maßgeblich von Erfahrung sozialer Achtung ab. Strukturen, die es Menschen mit Behinderungen erschweren oder gar verwehren, an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gleichberechtigt teilzuhaben, verhindern gerade diesen Prozess der Bewusstseinsbildung.