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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Neurologisch-Psychiatrische Begutachtung bei geltend gemachtem Post-COVID-Syndrom

Eine Pilotstudie

Autor/in:

Stevens, Andreas

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Der Medizinische Sachverständige (MedSach), 2025, 121(05), Seite 190-203, Stuttgart: Gentner, ISSN: 0025-8490

Jahr:

2025

Der Text ist von:
Stevens, Andreas

Der Text steht in der Zeitschrift:
Der Medizinische Sachverständige (MedSach), 121(05), Seite 190-203

Den Text gibt es seit:
2025

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Die Begutachtung von Personen, die Gesundheitsstörungen als Folge einer COVID-Infektion geltend machen, ist eine interessante und vielseitige Aufgabe. Das Manuskript beschreibt eine naturalistische Stichprobe, die im Zeitraum von Juli 2023 bis Juli 2024 untersucht wurde.

Methode:

Es wurden die archivierten Daten von 90 Betroffenen verwendet, zu denen komplette Datensätze zur Verfügung standen. Ausgewertet wurden Vorerkrankungen, soziobiografische Daten, aktuelle klinische, elektrophysiologische und psychologische Befunde einschließlich Beschwerdenvalidierung.

Ergebnisse:

79 Prozent der untersuchten Personen waren weiblich, 74 Prozent seit dem PCR-Tests anhaltend krankgeschrieben und 22 Prozent erhielten bereits eine Rente wegen voller Erwerbsminderung. Die Beschwerdenschilderung war sehr vielfältig, insbesondere wurden kognitive Beeinträchtigungen und Schmerzen geltend gemacht. Lediglich 13 Personen hatten eine virale Lungenentzündung durchgemacht, 2 waren beatmet worden. Auf Befundebene wurde bei 30 Prozent eine Polyneuropathie (nicht coronabedingt) gefunden. Die kognitiven Leistungen fielen sehr heterogen aus, nur 6 Personen blieben in den Validierungsverfahren unauffällig.

Schlussfolgerungen:

Die Pilotstudie zeigt, dass ein konsistentes Muster klinisch neurologischer, psychiatrischer und testpsychologische Befunde zumindest anhand dieser Stichprobe von Personen mit geltend gemachter COVID-Infektion nicht zu erkennen ist. Die angegebenen Beschwerden sind polymorph, überraschend ist die hohe Anzahl nicht valider Leistungsbefunde.

Wo bekommen Sie den Text?

Der Medizinische Sachverständige (MedSach)
https://www.medsach.de

Der Medizinische Sachverständige (MedSach)
https://www.medsach.de

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Neurologic-psychiatric assessment of claimed Post-COVID-syndrome

A pilot study

The expert assessment of people claiming health disorders following a COVID infection is an interesting and multifaceted task. The manuscript describes a naturalistic random sample which was examined from July 2023 to July 2024.

Methods:

The archived data of 90 subjects for which complete data records were available were used. Medical history, sociobiographical information, current clinical, electrophysiological and psychological findings, including complaint validation, were analysed.

Results:

79 percent of the subjects were female, 74 percent on permanent sickness leave following the PCR test and 22 percent already receiving a full disability pension. The symptoms presented were wide and varied. In particular, cognitive impairment and pain were claimed. Only 13 subjects had suffered from viral pneumonia, 2 had required ventilation. At the time of assessment, a polyneuropathy (not related to coronavirus) was found in 30 percent. No consistent pattern of cognitive impairment was observed, with only 6 subjects being classed as authentic in the validation process.

Conclusions:

The pilot study suggests that no consistent pattern of clinical neurological, psychiatric and cognitive findings associated with alleged COVID-related disorders can be found, at least based on this random sample of subjects. The complaints described are polymorphous and there is a surprisingly high number of non-validating findings.

Referenznummer:

R/ZS0151/0305

Informationsstand: 05.09.2025