Forscher und Entwickler entwerfen weitreichende Zukunftsvisionen für Rollatoren. Diese werden elektronisch aufgerüstet und ein Baustein vernetzter Lebensräume.
Auf dem „Rollatortag", der noch bis Ende Oktober 2013 durch 40 Städte tourt, können Senioren ein Training zur Sturzprophylaxe und Ergonomie absolvieren. Den Teilnehmern am Rollatortag winkt ein „Rollatorführerschein". Dazu müssen sie einen Parcours mit Kurven, Kanten, Schrägen und unebenen Untergründen meistern. Auch sicheres Bremsen und das Hinsetzen und Aufstehen an der Gehhilfe wird geübt. Veranstalter sind ein Rollatorhersteller, Sanitätshäuser, Polizei, Deutsche Seniorenliga und weitere Partner. Doch das Training könnte in Zukunft noch aufgestockt werden. Denn über moderne Sensorik und Kommunikationstechnik lassen sich Rollatoren bald mit Assistenzsystemen versehen wie ein Automobil.
Im Handel erhältlich sind bereits Gehhilfen mit Dämmerungs- und Bewegungsfühler, die eine LED-Beleuchtung steuern und Alarm auslösen, wenn das Gefährt mehr als 45 Grad zur Seite kippt. Marktreif ist aus Expertensicht auch ein Notrufsystem, bei dem Sensoren in Verbindung mit einem Mobiltelefon dafür sorgen, dass ein Sturz automatisch das Anwählen eingespeicherter Notrufnummern auslöst, die Freisprechfunktion aktiviert wird und eine hilflose Person über
GPS (Global Positioning System) geortet werden kann. Rollatoren könnten auch im Straßenverkehr mit anderen Steuerungselementen kommunizieren: Im Wettbewerb „Stilsicher unterwegs“ erhielt ein Wissenschaftler der Universität Halle letztes Jahr einen Preis für die Idee, mit einem eingebauten Chip die oftmals zu kurze Grünphase an Fußgängerampeln „on demand“ vorübergehend zu verlängern.