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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Prozessevaluation einer innovativen Teilhabestrategie für Menschen mit hohem Risiko einer Erwerbsminderung zur Verbesserung der Rehabilitationsversorgung

Eine Machbarkeitsstudie

Autor/in:

Remus, Lea; Grope, Marei; Lemke, Stella [u. a.]

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Die Rehabilitation, 2024, 63(01), Seite 13-22, Stuttgart: Thieme, ISSN: 0034-3536, eISSN: 1439-1309

Jahr:

2024

Der Text ist von:
Remus, Lea; Grope, Marei; Lemke, Stella [u. a.]

Der Text steht in der Zeitschrift:
Die Rehabilitation, 63(01), Seite 13-22

Den Text gibt es seit:
2024

Original-Abstract anzeigen (DOI: 10.1055/a-2158-3212)

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Ziel der Studie:

Die Prozessevaluation (Studienregistrierung: DRKS00022468) untersuchte die Umsetzung einer Mehrkomponentenstrategie einschließlich eines Fallmanagements, die darauf abzielte, die Rehabilitationsinanspruchnahme und Erwerbsbeteiligung von Menschen mit einem erhöhten Risiko eines Erwerbsminderungsrentenbezugs zu verbessern.

Methodik:

Mit einem Risikoindex, der administrative Daten insbesondere zu Beschäftigung und Lohnersatzleistungen nutzt, wurden Personen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit des Bezugs einer Erwerbsminderungsrente und damit einhergehendem potenziellem Unterstützungsbedarf identifiziert. Diese Personen wurden per Post kontaktiert und aufgefordert, ihre regionale Fallmanagerin oder ihren regionalen Fallmanager anzurufen, wenn sie Unterstützung benötigten. Die Inhalte der Interventionskomponenten wurden in Zusammenarbeit mit den Fallmanagerinnen und Fallmanagern entwickelt. Wir untersuchten die erreichte Stichprobe, die verabreichte Dosis, die Behandlungstreue, die erhaltene Dosis und die Zufriedenheit mit der Intervention.

Ergebnisse:

Es wurden 1.074 Personen mit hohen Risikowerten kontaktiert. Dies führte zu 57 Fallmanagements. 42,1 Prozent der Teilnehmenden gaben mindestens vier diagnostizierte Erkrankungen an, vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Störungen. Etwa zwei Drittel (63,0 Prozent) berichteten zu Beginn der Maßnahme eine schlechte Arbeitsfähigkeit. Die Umsetzungsgenauigkeit der vorher festgelegten Inhalte lag für die telefonischen Erstkontakte bei 72,5 Prozent, das Erstgespräch bei 88,7 Prozent und dem Fallmanagement bei 45,2 Prozent. Die teilnehmenden Personen waren mit verschiedenen Komponenten und Inhalte der Intervention sehr zufrieden. Die Informiertheit über die rehabilitative Versorgung verbesserte sich durch die Teilnahme am Fallmanagement deutlich. 43 der 57 teilnehmenden Personen (75,4 Prozent) beantragten eine Rehabilitation, hauptsächlich eine medizinische Rehabilitation. Am Ende des Fallmanagements waren die meisten teilnehmenden Personen (91,7 Prozent) weiterhin erwerbstätig.

Schlussfolgerung:

Das Modellvorhaben hat eine neue Strategie implementiert, um die Teilhabe von Personen zu unterstützen, die ein hohes Risiko für den Bezug einer Erwerbsminderungsrente haben. Die Teilnehmenden des Fallmanagements empfanden die Teilnahme als lohnenswert und waren nach Abschluss des Fallmanagements über Teilhabeleistungen deutlich informierter. Mehr als jede zweite teilnehmende Person bekam eine Teilhabeleistung (medizinische oder berufliche Rehabilitation) bewilligt.

Wo bekommen Sie den Text?

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Evaluation of an Innovative Case Management Strategy to Improve Rehabilitation Coverage for People at High Risk of Permanent Work Disability

A Feasibility Study

Purpose:
The process evaluation (trial registration: DRKS00022468) monitored the implementation of a multi-component strategy including case management aiming to improve rehabilitation coverage and work participation of people with a high risk of permanent work disability.
Methods:
A risk score using administrative data, particularly on employment and welfare benefits, was employed to identify individuals with higher probability of receiving disability pension and therefore potentially needing support. These individuals were contacted by post and encouraged to phone their regional case manager if they needed assistance. Content for the intervention components was developed collaboratively with the case managers. We examined the sample reached, dose delivered, fidelity, dose received and satisfaction with the intervention.
Results:
Out of 1074 individuals with high-risk scores were contacted, there were 57 case managements. The participants reached were in poor health, and 42.1 percent reported at least four diagnosed conditions, mostly musculoskeletal and mental disorders. About two-thirds (63.0 percent) reported poor work ability at baseline. On average, 72.5 percent of the content of the initial telephone contacts, 88.7 percent of the content of the face-to-face interviews and 45.2 percent of the content of the case management were delivered. The participants were highly satisfied with the various components and content of the intervention. Knowledge about rehabilitation improved significantly, with 43 of the 57 participants (75.4 percent) applying for rehabilitation, mainly medical rehabilitation. At the end of the case management intervention, most participants (91.7 percent) were still employed.
Conclusion:
The risk score offers an opportunity to screen for people with a high risk of permanent work disability. Case management participants found participation worthwhile and were significantly better informed about participation services after completing case management. More than every second participant received medical or vocational rehabilitation.

Referenznummer:

R/ZS0063/0645

Informationsstand: 28.05.2024