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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Berufsbezogener Ü45-Gesundheitscheck: Liegt ein Bedarf bei Beschäftigten in der Pflege vor?

Autor/in:

Raiber, Lea; Kaluscha, Rainer; Tepohl, Lena

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Die Rehabilitation, 2024, 63(06), Seite 349-356, Stuttgart: Thieme, ISSN: 0034-3536, eISSN: 1439-1309

Jahr:

2024

Der Text ist von:
Raiber, Lea; Kaluscha, Rainer; Tepohl, Lena

Der Text steht in der Zeitschrift:
Die Rehabilitation, 63(06), Seite 349-356

Den Text gibt es seit:
2024

Original-Abstract anzeigen (DOI: 10.1055/a-2446-0262)

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Ziel der Studie:

Die hohen physischen und psychischen Belastungen im Pflegeberuf können sich negativ auf den Gesundheitszustand der Pflegekräfte auswirken. Das Modellprojekt „Gesundheitscheck für Pflegekräfte aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe“ bot Pflegenden ab dem 45. Lebensjahren - auf Basis ihrer selbsteingeschätzten Arbeitsfähigkeit mittels Work Ability Index (WAI) - die Teilnahme an einem berufsbezogenen Gesundheitscheck an.

Der Beitrag betrachtet die berufliche und gesundheitliche Situation von älteren Pflegekräften, den (subjektiven) Bedarf für einen Ü45-Gesundheitscheck und zieht einen Vergleich zwischen Teilnehmer*innen und Nichtteilnehmer*innen.

Methodik:

1.466 Pflegekräfte im Alter zwischen 45 und 52 Jahre wurden zur Teilnahme am Ü45-Gesundheitscheck eingeladen und im Nachgang schriftlich befragt. Die Datengrundlage bildeten 202 Fragebögen (49 Teilnehmer*innen und 153 Nichtteilnehmer*innen). Es erfolgte eine deskriptive Auswertung und mittels Chi2- und Rangsummentests wurden Gruppenunterschiede analysiert.

Ergebnisse:

Als Hauptbelastungsfaktoren der befragten Pflegekräfte wurden organisatorische Umstände, hohe Arbeitsintensität sowie unzureichende Entlohnung identifiziert. Erkrankungen bzw. Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems und der Psyche waren am stärksten verbreitet. 18,6 Prozent der Befragten waren eher beziehungsweise sehr unzufrieden mit ihrem gegenwärtigen Gesundheitszustand. Als stark beziehungsweise sehr stark gefährdet durch die aktuelle Tätigkeit sahen 39,1 Prozent ihre körperliche und 27,6 Prozent ihre seelische Gesundheit. 25,9 Prozent der Pflegekräfte hielten es für sehr unwahrscheinlich und 32,4 Prozent für eher unwahrscheinlich, dass sie bis zum Erreichen des Rentenalters in der Pflege tätig sein können.

Einen persönlichen Bedarf für einen Ü45-Gesundheitscheck sahen 63,0 Prozent. Gruppenunterschiede zwischen Teilnehmer*innen und Nichtteilnehmer*innen zeigten sich durch eine signifikant höhere Belastung aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen (p=0,0002), Gesundheitszufriedenheit (p=0,0053), den subjektiven Bedarf für einen Gesundheitscheck (p<0,0001) und Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz (körperliche Tätigkeiten [p=0,00035], zeitgleiche Bewältigung vieler Aufgaben [p=0,0380], Umgang mit kognitiv eingeschränkten [p=0,0095] sowie mit leidenden/sterbenden Patient*innen [p=0,0164]).

Schlussfolgerung:

Die Pflegekräfte berichteten von einem hohen Belastungsniveau am Arbeitsplatz und häufig von gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Es wird deutlich, dass ein konkreter Bedarf zur Inanspruchnahme eines berufsbezogenen Ü45-Gesundheitschecks für diese Alters- und Berufsgruppe besteht.

Wo bekommen Sie den Text?

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Job-Related Health Check for Employees Aged 45 and Older: Is there a Need for Carers?

Purpose:

High levels of physical and psychological stresses experienced by those in the care profession can have a negative impact on their health. The pilot project “Health Check for Carers in the region of Karlsruhe” offered nurses aged 45 and above – based on their self-assessed ability to work using the Work Ability Index (WAI) - the opportunity to participate in a job-related health check, based on their work ability index result.

This study looks at the occupational and health situation of older carers, the (subjective) need for a Ü45 health check and draws a comparison between particpants and non-participants.

Methods:

1,466 nurses between 45 and 52 years of age were invited to participate in an Ü45 occupational health check and were surveyed in writing afterwards. 202 questionnaires formed the data basis (49 participants and 153 non-participants in the health check). A descriptive analysis was carried out and group differences were analyzed using Chi2- and rank sum tests.

Results:

The main stress factors of the caregivers were organizational circumstances, high work intensity and insufficient remuneration. Illnesses or health problems of the musculoskeletal system and the psyche were the most widespread of all issues. 18.6 % of the respondents were rather or very dissatisfied with their current state of health. 39.1 % considered their physical health and 27.6 % their mental health to be at high or very high risk from their current job. 25.9 % of the care workers considered it very unlikely and 32.4 % as rather unlikely that they would be able to work in nursing until they reached retirement age.

A need for health check was expressed by 63.0 %. Group differences between participants and non-participants were shown by a significantly higher burden due to musculoskeletal disorders (p=0.0002), health satisfaction (p=0.0053), subjective need for a health check (p<0.0001) and occupational stress factors, which included physical working activities (p=0.0035), managing many tasks simultaneously (p=0.0380), dealing with cognitively impaired patients (p=0.0095) and suffering/dying patients (p=0.0164).

Conclusion:

Care workers reported a high level of stress at work and frequent health impairments. There is a clear need for an occupational health check for this age group in this field of work.

Referenznummer:

R/ZS0063/0666

Informationsstand: 28.03.2025