Nicht erst seit der Unterzeichnung der Behindertenrechtskonvention und der damit einhergehenden Verpflichtung Deutschlands, die Inklusion auch an deutschen Universitäten umzusetzen, baut die Ludwig-Maximilians-Universität die Barrierefreiheit stetig aus. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Studierende mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung zu unterstützen, da sich diese häufig durch eine erhöhte Leistungsfähigkeit, Motivation und besonderes Verantwortungsbewusstsein auszeichnen. Diese Kompetenzen können sich jedoch umso besser/großzügiger entfalten, wenn die äußeren Bedingungen an ihre Bedürfnisse angepasst sind.
So gibt es an der LMU zahlreiche bauliche und technische Maßnahmen, um auch in unseren altehrwürdigen denkmalgeschützten Gebäuden die Barrierefreiheit so gut wie möglich zu gewährleisten. Außerdem existieren strukturelle Anpassungen, wie beispielsweise die Möglichkeit der Beantragung von Nachteilsausgleichen bei zeitabhängigen Studien- und Prüfungsleistungen.
Da aber die Lehre einen Hauptteil des universitären Alltags ausmacht, sind auch Lehrende im täglichen Kontakt mit den Studierenden angesprochen, die Studiensituation zu verbessern. Sie können mit teilweise sehr einfachen Maßnahmen einen erheblichen Teil dazu beitragen, dass auch Studierende mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung am studentischen Leben möglichst ohne Barrieren teilnehmen können.
Dieser Leitfaden soll hierzu einen Überblick geben und Ihnen aufzeigen, welche Maßnahmen Sie in Ihrer Lehre umsetzen können
bzw. sollten. Die genannten Punkte sind nicht nur Hilfen für Studierende mit einer Beeinträchtigung, sondern sie kommen allen Studierenden zugute und bedeuten so eine Verbesserung der gesamten Lehre.
Gerade weil ein Großteil der Behinderungen und chronischen Erkrankungen auf den ersten Blick nicht erkennbar sind, ist es umso wichtiger, dass Sie mit diesem Leitfaden die verschiedenen Formen von Behinderungen und chronischen Erkrankungen kennen lernen und bei Bedarf gezielt Unterstützung leisten können.
[Aus: Vorwort]