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Dokumentart(en): Graue Literatur Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: Materialien zur Integration behinderter Menschen: Förderaktion 100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene in Nordrhein-Westfalen

Zwischenbilanz zum 31. Dezember 2008

Bibliographische Angaben

Obertitel:

Arbeitspapiere, Bandnummer: 28

Autor/in:

Muth, Josef; Osterholt, Richard

Herausgeber/in:

Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH (G.I.B.)

Quelle:

Bottrop: Eigenverlag, 2009, 20 Seiten

Jahr:

2009

Der Text ist von:
Muth, Josef; Osterholt, Richard

Den Text gibt es seit:
2009

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Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Auch für Menschen mit Behinderungen stellt die Ausübung einer Erwerbsarbeit ein, wenn nicht sogar „das“ zentrale Element der gesellschaftlichen Integration dar: „Sie verschafft eine finanzielle Lebensgrundlage, gibt Selbstvertrauen und sorgt für eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe der behinderten Menschen am Leben in unserer Gesellschaft".

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen will mit ihrem Programm „Teilhabe für alle“ Menschen mit Behinderungen ein möglichst selbstbestimmtes und eigenständiges Leben ermöglichen. Bei den Schwerpunkten des ressortübergreifenden Programms steht Arbeit als Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben an erster Stelle.

Die Voraussetzung für die Ausübung einer dauerhaften Erwerbstätigkeit ist eine gute berufliche Ausbildung, denn in Zukunft wird es immer weniger Arbeitsplätze für un- und angelernte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben. Das Absolvieren einer Berufsausbildung im dualen System hat sich in Deutschland bislang als zuverlässiger Weg erwiesen, um in eine spätere qualifizierte und stabile Berufstätigkeit einzumünden. Gleichwohl steht dieser Weg trotz staatlicher Unterstützungsangebote nicht allen behinderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen offen.

Als Alternative kommt für viele der betroffenen jungen Menschen eine Ausbildung in einer anerkannten Einrichtung der beruflichen Rehabilitation wie den Berufsbildungswerken gemäß SGB II § 102, Abs. 1, Nr. 1 a in Betracht. Hier erfahren sie eine den Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Ausbildung auf hohem didaktischem Niveau in Verbindung mit einer professionellen individuellen Unterstützung. Für den erfolgreichen Übergang in ein anschließendes Arbeitsverhältnis mangelt es dem so erworbenen Berufsabschluss jedoch häufig an Erfahrung der betrieblichen Arbeitsrealität und damit auch an der notwendigen Anerkennung durch die Arbeitgeber.

Bestrebungen der Berufsbildungspolitik gehen deshalb nicht erst in den letzten 10 Jahren dahin, die außerbetriebliche Ausbildung stärker mit Anteilen betriebspraktischer Erfahrung beziehungsweise mit Phasen betrieblich organisierter, kooperativer Ausbildung zu verbinden.

Vor diesem Hintergrund wurde in gemeinsamer Verantwortung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS NRW) und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit im Januar 2007 die Förderation „100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene in Nordhrein-Westfalen“ gestartet. Mit diesem Programm sollen jungen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen trotz der angespannten Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt und trotz der Vorbehalte vieler Unternehmer gegenüber behinderten Menschen neue Wege in eine betriebliche Ausbildung eröffnet werden.

Das Besondere der Aktion besteht darin, dass die Jugendlichen ihre praktische Ausbildung überwiegend in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes absolvieren, als Träger der Ausbildung jedoch Träger der beruflichen Bildung wie Berufsbildungswerke und Berufsförderungswerke fungieren. Diese schließen mit den Jugendlichen einen Ausbildungsvertrag ab, übernehmen zugleich eine Lotsenfunktion für alle Beteiligten und unterstützen die Jugendlichen bei der Bewältigung des Lernstoffs und bei persönlichen oder sozialen Problemen. Darüber hinaus besuchen die Jugendlichen die Berufskollegs. Durch die spezielle Organisationsform der Aktion soll letztlich die Bereitschaft der Unternehmen erhöht werden, behinderte Jugendliche auszubilden.

Die Initiative wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und durch eine Finanzierung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit ergänzt. Nach dem Beginn im Jahr 2007 erfolgte im Jahr 2008 eine zweite Auflage der Aktion (Aktion 2), in deren Rahmen weitere 100 Ausbildungsplätze gefördert werden. Aufgrund der steigenden Nachfrage, die die Initiative unter anderem auch von den zuweisenden Reha-Teams der Agenturen für Arbeit erfahren hat, gibt es auch im Jahre 2009 eine weitere, dritte Aktion.

Die Umsetzung der Initiative wird von der G.I.B. mbH in Bottrop fachlich begleitet. Sie organisiert und unterstützt den fachlichen Austausch mit den Fördergebern, den Trägern und weiteren beteiligten Akteuren. Darüber hinaus ist bei der G.I.B. auch das Monitoring zur Initiative verortet. Zu den Aufgaben des Monitorings zählen unter anderem Befragungen der an der Programmumsetzung beteiligten Akteure. So wurden Ende 2007 die Träger der Projekte der ersten Förderaktion schriftlich zu verschiedenen Themen befragt. Die Ergebnisse dieser Befragung sind in diesen Bericht eingeflossen.

Mit dem hier vorgelegten Bericht soll eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung der Förderaktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene in Nordrhein-Westfalen“ gezogen werden.

[Einleitung]

Wo bekommen Sie den Text?

G.I.B. - Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH
https://www.gib.nrw.de

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Referenznummer:

R/NV4805

Informationsstand: 15.09.2009