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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) bei älteren Beschäftigten in Deutschland

Ergebnisse der lidA-(Kohorten-)Studie

Autor/in:

Hasselhorn, Hans Martin; Riechmann-Wolf, Merle; Wrage, Wiebke [u. a.]

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Die Rehabilitation, 2025, 64(02), Seite 101-110, Stuttgart: Thieme, ISSN: 0034-3536, eISSN: 1439-1309

Jahr:

2025

Der Text ist von:
Hasselhorn, Hans Martin; Riechmann-Wolf, Merle; Wrage, Wiebke [u. a.]

Der Text steht in der Zeitschrift:
Die Rehabilitation, 64(02), Seite 101-110

Den Text gibt es seit:
2025

Original-Abstract anzeigen (DOI: 10.1055/a-2536-3364)

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Ziel der Studie

Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung der Umsetzung des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) bei älteren Beschäftigten in Deutschland.

Methodik

In der repräsentativen lidA-Studie („leben in der Arbeit“, www.lida-studie.de) werden seit 2011 deutschlandweit sozialversicherungspflichtige Beschäftigte der Geburtsjahrgänge 1959, 1965 und (seit 2022/23) 1971 zu den Themen Arbeit, Gesundheit und Erwerbsteilhabe interviewt. Die zurückliegende Erhebungswelle 2022/2023 enthält ein neu entwickeltes Modul zur Umsetzung des BEM.

Ergebnisse

Von 7.335 erwerbstätigen Befragten berichteten 819 (11,2 Prozent), dass sie in den zurückliegenden 12 Monaten mehr als 30 Arbeitsunfähigkeits(AU)-Tage hatten. Sie dürften damit als berechtigt für ein BEM gelten. Von diesen hatten 282 (34,4 Prozent) von ihrem Arbeitgeber proaktiv ein Angebot zum BEM-Verfahren erhalten.

Eine höhere Chance auf ein Angebot fand sich bei längerer AU-Dauer,

  • in größeren Unternehmen,
  • bei Unternehmen, die der Gesundheit der Mitarbeitenden eine höhere Bedeutung beimessen und
  • bei Beschäftigten, die während der Corona-Pandemie die Option hatten, im Homeoffice zu arbeiten.

Etwa ein Drittel derer, die ein BEM-Angebot erhalten hatten, lehnte dies ab; meistens, weil kein Bedarf bestand. 132 der 819 BEM-Berechtigten (16,1 Prozent) gaben an, (eine oder mehrere) BEM-Maßnahmen erhalten zu haben, insbesondere „stufenweise Wiedereingliederung“, gefolgt von „regelmäßigen Feedbackgesprächen mit dem Vorgesetzten“. 114 von ihnen (90,8 Prozent von 132) bewerteten die erhaltenen Maßnahmen als „etwas“ oder „sehr hilfreich“.

Schlussfolgerungen

20 Jahre nach seiner Einführung wird das BEM hierzulande noch deutlich zu selten eingesetzt, obwohl die BEM-Maßnahmen von denen, die sie erhalten, in aller Regel als hilfreich bewertet werden. Vertiefter zu untersuchen wäre, wo nach wie vor betriebliche Hemmnisse beim Einsatz dieses offenbar sinnvollen Instruments der Wiedereingliederung liegen und wie man diese überwinden könnte.

Nationale Akteure im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, die gesetzliche Unfallversicherung und die Arbeitsschutzbehörden der Länder sowie die gesetzlichen Krankenkassen und die Deutsche Rentenversicherung könnten zur Sensibilisierung der Unternehmen im Zuge ihrer Beratungstätigkeiten beitragen.

Wo bekommen Sie den Text?

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

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Operational integration management (OIM) among the Older Work Force in Germany

Findings from the lidA Cohort Study

Aim of the study

The aim of this study was to investigate the implementation of the statutory operational integration management (OIM) among the older workforce in Germany.

Methods

Since 2011, the representative lidA cohort study (www.lida-studie.de) has been investigating work, health and employment among the socially insured working population, born in 1959, 1965, and (since 2022/23) in 1971 in Germany. The recent assessment wave 2022/2023 included a newly developed OIM module.

Findings

Of 7,335 employed participants, 819 (11.2%) reported more than 30 days sickness absence in the past 12 months, thus indicating eligibility to OIM. Of those, 282 (34.4%) had received an OIM offer proactively by their employer. Higher odds of receiving an offer were found for those with longer sickness absence, in larger enterprises, in enterprises which value the workers’ health, and among those who, during the COVID-19 pandemic, had used the option to work from home. About a third of those who had received an offer declined it, mainly because they felt no need for it; 132 of the 819 OIM eligible participants (16.1%) reported they had been offered and had accepted at least one measure implemented by the enterprise, most often “stepwise reintegration”, followed by “regular feedback talks with the superior”. Among them, 114 (90.8% of 132) rated the measures implemented as “somewhat”, or “very helpful”.

Conclusions

Twenty years after the legal introduction of OIM, it is still insufficiently implemented, although – where measures have been implemented – these are almost always rated as helpful by those who have received them. The barriers to implementation of this obviously useful instrument in enterprises and proposals as to how to overcome them need to be investigated more intensively. National stakeholders in Occupational Safety and Health, the statutory occupational health insurance, labour authorities, and the statutory health insurances, as well as the statutory pension insurance could contribute in raising awareness in the course of their consultation activities in the enterprises.

Referenznummer:

R/ZS0063/0678

Informationsstand: 04.07.2025