Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung und das Deutsche Studentenwerk stellen mit dieser Publikation die Ergebnisse der 21. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland vor. Mit dem gemeinsamen Verbundprojekt wird diese seit mehr als 65 Jahren bestehende Untersuchungsreihe fortgesetzt.
Die 21. Sozialerhebung wurde erstmals als Online-Befragung durchgeführt mit dem Ziel, noch mehr Studierende einzubeziehen, um differenzierte Aussagen auch zu kleineren Gruppen machen zu können, etwa zu Studierenden mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, zu Studierenden mit Kind, zu berufsbegleitend oder dual Studierenden. Mehr als 60.000 Studentinnen und Studenten von 248 Hochschulen haben sich an der Umfrage beteiligt und liefern so ein umfassendes Bild der Lage der Studierenden in Deutschland.
Studierende in Deutschland sind im Schnitt 24,7 Jahre alt, verfügen über 918 Euro im Monat und wohnen am häufigsten in einer Wohngemeinschaft. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Ergebnisse unserer 21. Sozialerhebung, die das DSW gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt hat.
Im Sommer 2016 wurden 400.000 Studierende von ihren Hochschulen zur Teilnehme an der erstmalig online durchgeführten Befragung aufgefordert, um die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland erfassen zu können. Das sind etwa 17 % der zurzeit 2,8 Millionen Studierenden. Die Beteiligung war mit mehr als 60.000 zurückgesandten Umfragebögen so hoch wie noch nie - an der letzten Befragung 2012 nahmen rund 16.000 Studierende teil.
Ausgewählte Ergebnisse der 21. Sozialerhebung:
- Studierende sind im Schnitt 24,7 Jahre alt, studiert in Vollzeit (92 %) und bekommt finanzielle Unterstützung von seinen Eltern (86 %)
- Studentinnen sind am häufigsten in den Kulturwissenschaften eingeschrieben (25 %), Studenten hingegen in den Ingenieurswissenschaften (31 %)
- Durchschnittlich haben Studierende 918 Euro monatlich zur Verfügung; ihre größten Ausgabenposten sind die Wohnkosten (323 Euro), die Ernährung (168 Euro) und die Fortbewegung (94 Euro)
- 86 % der Studierenden werden finanziell von ihren Eltern unterstützt, im Schnitt mit 541 Euro; 61 % sind erwerbstätig und verdienen damit durchschnittlich 384 Euro;
- 18 % der Studierenden erhalten BAföG, durchschnittlich 435 Euro im Monat; 79 % der Geförderten geben an, ohne BAföG nicht studieren zu können
- Besonders teuer ist das Wohnen für Studierende im Hamburg (387 Euro Miete), Köln und Frankfurt am Main (beides 375 Euro Miete); besonders günstig ist es in Leipzig und Dresden (je 264 Euro Miete) und Jena (265 Euro Miete)
- 73 % der Studierenden nutzen regelmäßig die Mena
- Ein Kind haben 6 % der Studierenden (131.000 Eltern)
Mit den Daten will das Deutsche Studentenwerk gegenüber Politik und Öffentlichkeit darlegen, welche Maßnahmen der Bildungs-, Hochschul- und Sozialpolitik wichtig sind, um die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden zu verbessern. Die 58 Studentenwerke, die im Deutschen Studentenwerk zusammengeschlossen sind, möchten wissen, wie sie ihre Service- und Beratungsangebote für die Studierenden ausrichten müssen. Für die Studentenwerke liefert die Sozialerhebung wichtige Daten.