Mit diesem Bericht werden die Ergebnisse der 14. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) vorgelegt, die im Sommersemester 1994 von der HIS Hochschul-Informations-System
GmbH durchgeführt wurde. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) fördert die Erhebungen des Deutschen Studentenwerks, die seit 1951 in nunmehr dreijährigen Abstand stattfinden. Sie sind zur umfassenden Darstellung der sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen der Studentenschaft in der Bundesrepublik Deutschland geworden und ein wichtiger Indikator für Veränderungen der sozialen Studienbedingungen und Entscheidungshilfe für sozial- und hochschulpolitische Maßnahmen.
Im internationalen Vergleich bemerkenswert und einmalig sind die Erhebungen insoweit, als durch eine unabhängige Institution wie HIS sozialwissenschaftlich einwandfrei Rahmendaten erhoben werden, die Grundlage der politischen Planungen und Abstimmungen aller Verantwortlichen über Ziele und Maßnahmen einer sozialorientierten Bildungspolitik sind. Bedenkt man, welche Schwierigkeiten bei unseren europäischen Nachbarn zum Teil bestehen, Vergleichbares zu realisieren, dann wird die Bedeutung der durch das BMBF geförderten Sozialerhebung des DSW besonders klar.
Der 14. Sozialerhebung kommt in der Reihe der Erhebungen ein besonderer Stellenwert zu. Sie lässt nicht nur zum zweiten Mal gesamtdeutsche Vergleiche zu, sondern weist erstmals auch nach, wie die beiden Teile Deutschlands zusammenwachsen. Auch wenn in manchen Bereichen noch Unterschiede in den Studien- und Lebensbedingungen der Studierenden bestehen, so ist doch vor allem eine verblüffend schnelle Angleichung der individuellen Studien- und Lebensgestaltung festzustellen. Die Erwerbstätigkeit der Studierenden sowie die Entscheidung zur Ehe, fester Partnerschaft und Kindern sind Beispiele dafür. Unterschiede sind vor allem dort auszumachen, wo die äußeren gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen größeren Einfluss haben oder vorhandene Strukturen den Bereich kennzeichnen. So wird das weitaus größere Angebot an Plätzen in Studentenwohnheimen in den neuen Ländern Unterschiede beim studentischen Wohnen voraussichtlich kurz- und mittelfristig andauern lassen. Dabei ist jedoch gleichzeitig abzulesen, dass die Wohnwünsche der Studierenden in den neuen Ländern sich denen in den alten Ländern annähern.