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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Das Präventionsgesetz versagt bei der Primärprävention des Typ-2-Diabetes

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Elze, Susanne

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Prävention und Gesundheitsförderung, 2019, 14(4), Seite 403-406, Berlin, Heidelberg, New York: Springer Medizin, ISSN: 1861-6755, eISSN: 1861-6763

Jahr:

2019

Der Text ist von:
Elze, Susanne

Der Text steht in der Zeitschrift:
Prävention und Gesundheitsförderung, 14(4), Seite 403-406

Den Text gibt es seit:
2019

Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Hintergrund

In Deutschland sind 7–8 Prozent der Erwachsenen Typ-2-Diabetiker, was für das Gesundheitssystem zu jährlichen Gesamtkosten von schätzungsweise 35 Milliarden Euro führt. Um die Inzidenz zu senken, sind präventive Maßnahmen unerlässlich. Im Jahr 2015 trat das erste deutsche Präventionsgesetz (PrävG) in Kraft. Die Prävention vom Diabetes mellitus Typ 2 wird als erstes von acht Gesundheitszielen genannt.

Ziel der Arbeit

Ziel dieser Arbeit ist eine konstruktive Betrachtung der bisher erfolgten primärpräventiven Maßnahmen seit Inkrafttreten des PrävG. Der Fokus liegt dabei auf der Verhältnisprävention.

Material und Methoden

Es wurde eine systematische Literaturanalyse unter Nutzung von Universitätsdatenbanken, Medline, Web of Science und Google Scholar durchgeführt.

Ergebnisse

Seit Inkrafttreten des PrävG sind keine nennenswerten, bevölkerungsübergreifenden Präventionsmaßnahmen eingeleitet worden. Deutschland hat keine diabetesbezogene Strategie und ein Paradigmenwechsel hin zur Verhältnisprävention fand nicht statt. Der Gesetzgeber weigert sich bisher, normative Maßnahmen einzuleiten, wenngleich sich medizinische Fachgesellschaften seit Jahren für die Implementierung verhältnispräventiver Maßnahmen einsetzen und die Evidenz solcher Maßnahmen in anderen Ländern nachweisbar ist.

Diskussion

Verhaltenspräventive Maßnahmen sind nicht ausreichend, um die Inzidenz des Typ-2-Diabetes einzudämmen. Es besteht die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels, mit einer Kombination aus Verhaltens- und Verhältnisprävention. Normative Maßnahmen auf Bevölkerungsebene sind unerlässlich, um gegen die Volkskrankheit Diabetes mellitus Typ 2 vorzugehen. Essentiell ist ein holistischer Ansatz, mit Integration alle Stakeholder und ihrer interdisziplinären Verantwortung.

Wo bekommen Sie den Text?

Prävention und Gesundheitsförderung
https://www.springer.com/medicine/health+informatics/journal...

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Prävention und Gesundheitsförderung
https://www.springer.com/medicine/health+informatics/journal...

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German Prevention Act fails in primary prevention of type 2 diabetes

Background
Between 7 and 8 percent of the adult population in Germany has diabetes mellitus type 2 which results in an estimated total annual cost of € 35 billion for the healthcare system. To decrease the incidence, preventive measures are necessary. In 2015, the first German Prevention Act (PrävG) came into effect.The prevention of diabetes mellitus type 2 is mentioned as the first of eight health targets.
Objectives
The aim of this work is a constructive consideration to identify the primary preventive measures, since the PrävG came into effect. The focus of this research is on the environmental prevention.
Materials and methods
A systematic literature review was conducted using university databases, Medline, Web of Science and Google Scholar.
Results
Since the PrävG came into effect, no noteworthy measures considering the entire population have been initiated. Germany has no diabetes-related strategy, and a paradigm shift towards an environmental prevention has not taken place yet. Although medical societies have been advocating the implementation of environmental prevention measures for years, the legislature has so far refused to initiate normative measures. Furthermore, the evidence of such measures has been verifiable in other countries.
Conclusion
Behavioral preventive measures are not enough to decrease the incidence of diabetes mellitus type 2. There is a need for a paradigm shift, with a combination of behavioral and environmental prevention. Normative measures and a holistic approach with the integration of all stakeholders and their interdisciplinary responsibility is required to control the widespread disease of type 2 diabetes.

Referenznummer:

R/ZA0033/0147

Informationsstand: 19.04.2022