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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Praxishilfe/Ratgeber Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: BEM bei psychischer Beeinträchtigung - das Rahmenkonzept Arbeitsfähigkeitscoaching

Praxis der Rehabilitation

Autor/in:

Giesert, Marianne; Reuter, Tobias

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

RP Reha, 2023, 10(03), Seite 34-42, Halle (Saale): Universitätsverlag Halle-Wittenberg, ISSN: 2366-7877

Jahr:

2023

Der Text ist von:
Giesert, Marianne; Reuter, Tobias

Der Text steht in der Zeitschrift:
RP Reha, 10(03), Seite 34-42

Den Text gibt es seit:
2023

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Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Im betrieblichen Kontext rückt das Thema psychische Gesundheit immer weiter in den Fokus. Diese Wahrnehmung wird unterstrichen durch die steigenden Zahlen im Bereich der Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Ursachen. Der BKK-Gesundheitsreport 2021 berichtet beispielsweise, dass psychische Störungen mit einem Anteil von 6,3 Prozent an den AU-Fällen und 17,5 Prozent an den AU-Tagen zu den bedeutsamsten Diagnosegruppen gehört.

Dass psychische Störungen an Bedeutung gewinnen, zeigt auch ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre. Von 2010 bis 2020 haben die AU-Tage bei Männern um 101,8 Prozent bei Frauen um 83,9 Prozent zugenommen. Mit 43,4 AU-Tagen pro Fall weisen AU-Tage aufgrund psychischer Ursachen die längsten Fehlzeiten aller Diagnosegruppen auf. Im Vergleich zu den Krankheiten im Bereich des Muskel-Skelett-Systems ist dies beinahe doppelt so lange. Auch die Zahlen der Frühverrentungen wachsen im Bereich der psychischen Erkrankungen. Die Deutsche Rentenversicherung berichtet, dass im Jahr 2000 noch 24,2 Prozent der erstmals gezahlten Erwerbsminderungsrenten auf psychische Störungen zurückgehen, im Jahr 2020 hier schon ein Anteil von 41,5 Prozent zu verzeichnen ist.

Wollen Betriebe die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit ihrer Beschäftigten wiederherstellen, erhalten und fördern, müssen sie sich nach obiger Betrachtung dem Thema psychische Erkrankungen dringend stellen. In diesem Zusammenhang ist es zielführend, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) aufzubauen. Der Arbeitsschutz mit der kollektiv wirkenden ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung (hier insbesondere die Beurteilung psychischer Belastungen) sowie das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) mit der individuellen Unterstützung der Beschäftigten sind dabei die zentralen Handlungsfelder.

In diesem Beitrag wird das Arbeitsfähigkeitscoaching im Kontext des BEM und unter besonderer Berücksichtigung psychischer Beeinträchtigung vorgestellt. Dabei wird aufgezeigt, dass Strukturen und der Prozess der Betrieblichen Eingliederung in ein BGM integriert und (weiter)entwickelt werden müssen. Vor allem im Kontext psychischer Störungen kommt der inner- und außerbetrieblichen Vernetzung ein besonderer Stellenwert zu. Ebenso sind hier Aspekte wie Vertrauen, Kommunikation und Datenschutz besonders wichtig.

Der Beitrag greift diese Facetten auf und beschreibt anschließend die sieben Schritte des Arbeitsfähigkeitscoachings (AFCoaching) auf individueller Ebene, mit denen BEM-Berechtigte bei ihrer Eingliederung unterstützt werden. Auf Grundlage des Hauses der Arbeitsfähigkeit wird eine fundierte Analyse als Grundlage für die Maßnahmenentwicklung und -umsetzung skizziert. Abschließend wird ein Fallbeispiel aufgeführt, um die Besonderheit des Arbeitsfähigkeitscoachings bei psychischen Störungen zu verdeutlichen.

Wo bekommen Sie den Text?

RP Reha - Recht und Praxis der Rehabilitation
https://uvhw.de/rp-reha.html

Referenznummer:

R/ZS0184/0187

Informationsstand: 15.12.2023