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Dokumentart(en): Buch/Monografie Forschungsergebnis Online-Publikation
Titel der Veröffentlichung: Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten

Obertitel:

Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Themenhefte, Bandnummer: 38

Autor/in:

Seidel, Dirk; Solbach, Thomas; Fehse, Roland [u. a.]

Herausgeber/in:

Robert Koch Institut (RKI); Statistisches Bundesamt (Destatis)

Quelle:

Berlin: Eigenverlag, 2007, 42 Seiten, ISBN: 978-3-89606-179-9, ISSN: 1437-5478

Jahr:

2007

Der Text ist von:
Seidel, Dirk; Solbach, Thomas; Fehse, Roland [u. a.]

Den Text gibt es seit:
2007

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Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Verbesserte Arbeitsbedingungen, zu denen Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Maßnahmen zur betrieblichen und überbetrieblichen Gesundheitsförderung gehören, tragen zu einer Verminderung von Fehlzeiten, Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten bei. Die Arbeitsunfälle haben sich von 2,1 Millionen im Jahr 1992 auf 1,1 Millionen im Jahr 2003 fast halbiert. Auch Wegeunfälle haben sich in diesem Zeitraum von 260000 auf 200000 reduziert. Besonders stark sind die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit zurückgegangen von 190000 auf 65000. Mit Abstand ist die häufigste anerkannte Berufskrankheit die Lärmschwerhörigkeit.

An zweiter Stelle folgen durch Asbest verursachte Berufskrankheiten. Bei Frauen, die häufig anderen Gefährdungen im Berufsleben ausgesetzt sind, sind Infektionskrankheiten, Hautkrankheiten und allergische Atemwegserkrankungen als die wichtigsten Berufskrankheiten zu nennen. In den letzten Jahren wurde der Schwerpunkt der arbeitsweltbezogenen Gesundheitspolitik auf die Prävention gelegt.

Dabei tritt neben den klassischen Schutzmaßnahmen die Prävention von Risikofaktoren in den Vordergrund. Zum Beispiel können Rückenbeschwerden durch die Tätigkeit beeinflusst sein, aber auch durch Übergewicht, mangelnde beziehungsweise einseitige sportliche Aktivität, angeborene Fehlhaltung, oder durch die Psyche. Betriebliche Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen auch psychosoziale Belastungen, die zu einer erhöhten Arbeitsunfähigkeit und zu erhöhten Arbeitsunfällen führen, zu reduzieren.

Auch wenn, bedingt durch die unterschiedlichen Tätigkeiten und den damit verbundenen Risiken, der Nutzen und die Wirksamkeit von Arbeitsschutzmaßnahmen in den einzelnen Branchen unterschiedlich stark ausfallen, zeigt sich deutlich, dass Arbeitsschutz nicht nur aus ethischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sehr wichtig ist. Eine vernetzte Zusammenarbeit aller im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes tätigen Akteure ist dabei sehr förderlich.

Das Themenheft gibt einen Überblick über das Arbeitsunfall- und Berufskrankheitengeschehen sowie die Bedeutung der Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren. Vorab wird das Arbeitsschutzsystem in Deutschland kurz beschrieben.

Das Heft stellt somit einen Beitrag im Rahmen der arbeitsweltbezogenen Gesundheitsberichterstattung dar (siehe Arbeitsweltbezogene Gesundheitsberichterstattung in Deutschland - Stand und Perspektiven, Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Robert Koch- Institut, Berlin 2002).

Der Schwerpunkt dieses Berichtes liegt auf der Arbeitswelt. Weitere Bereiche, die nicht zum klassischen Arbeitsschutzrecht gehören und daher hier nicht weiter behandelt werden, sind in der gesetzlichen Unfallversicherung ebenfalls mit erfasst. Dazu gehören Leistungen und Präventionsmaßnahmen, die verschiedene Gruppen wie freiwillige Helfer oder sich in Ausbildung befindliche junge Menschen erhalten. Von besonderer Bedeutung ist die Einbeziehung von Schülern, Studierenden und Kindern in Tageseinrichtungen in die gesetzliche Unfallversicherung. Auf insgesamt 17,4 Millionen Versicherte dieser Gruppe entfielen im Jahr 2003 circa 1,5 Millionen meldepflichtige Unfälle, 1.776 neue Unfallrenten sowie 134 tödliche Unfälle.

Als Quellen wurden vor allem die Geschäfts- und Rechnungsberichte der einzelnen Spitzenverbände, die jährlich erscheinenden Unfallverhütungsberichte der Bundesregierung sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur genutzt. Die Darstellungen basieren im Wesentlichen auf den Jahren 1992 bis 2003. Das Anfangsjahr des Betrachtungszeitraums wurde so gewählt, dass die Effekte, welche durch die Erweiterung der Zuständigkeiten der einzelnen Berufsgenossenschaften auf die neuen Bundesländer kurzzeitig zu beobachten waren, weitestgehend ausgeschlossen werden können.

Robert Koch-Institut (RKI)
https://www.rki.de/gbe
https://www.rki.de/DE/Content/Service/Publikationen/publikat...

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Accidents at work and occupational diseases

Improved working conditions - including employment and health protection, and corporate and general measures to promote good health at work - are helping to reduce incapacity for work levels, accidents at work, and occupational diseases. Between 1992 and 2003, the number of accidents at work has fallen by almost half from 2.1 million to 1.1 million, and commuting accidents from 260, 000 to 200,000. There has been a particularly sharp decline in the number of occupational diseases actually reported - from 190,000 to 65,000. By far the most frequent, recognized occupational disease is noise induced hearing loss.

Asbestos-related diseases follow in second place. Among women, who are often exposed to different risks at work, the most frequent occupational illnesses are infectious diseases, skin diseases and allergic diseases of the respiratory tract. Workplacerelated health policy has focused on prevention over the last few years. Apart from the classic protective measures, the prevention of risk factors has been at the centre of attention. For example, although back complaints can be influenced by the activity engaged in at work, there are often other contributory factors such as overweight, a lack of (or too one-sided) sporting activity, inborne malposition or psychological problems.

Inhouse medical checkups can also help reduce psychosocial burdens, which can increase the risk of disability and industrial accidents. The benefits and effectiveness of safety at work measures can vary considerably from industry to industry. This is because of the differences in the activities that people engage in and hence in the risks involved. Nevertheless, statistics clearly show not only that safety at work is very important from an ethical viewpoint, but also that it is a major economic factor. Networked cooperation between everyone involved in employment and general health protection can have a very beneficial effect in this context.

Referenznummer:

R/NV277602

Informationsstand: 22.07.2024